Eine ganz besondere Weltmeisterschaft


 


...am 01.06.2013 bestritt ich die ITU WM Langdistanz 2013 in Belfort, in Frankreich. Es war für mich eine Art Test, vor meinen eigentlichen Hauptwettkampf im Juli den Ironman in Frankfurt

Doch diese Veranstaltung war ein bischen anders!!!

Belfort liegt an der Südseite der Vogesen, nicht weit weg von Freiburg auf der anderen Seite der Grenze nach Frankreich. Die Lage, die Bilder und der Zeitpunkt im Jahr am 1. Juni waren ideal geeignet für ein tolles Rennen mit der ungewöhnlichen ITU Distanz von 4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 30 km Laufen.

Die Reise begann am Mittwoch Abend den 29.05.2013 mit Dirk zusammen. Der nach kurzer Absprache unser Wohnmobil sogar 1 Tag früher abholen konnte.

Dirk und ich mieteten uns einen Campingbus, um die 1.000 km lange Reise nach Belfort und den Aufenthalt dort komfortabel zu gestalten. Die Wetterprognosen waren schlecht und so auch die Lage vor Ort. Dauerregen und Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad fanden wir vor. Am Donnerstagmorgen trafen wir ein. Hilton, ein weiterer Freund aus Kiel und seine Frau trafen wir, wie erhofft, schnell und konnten so eine erste Trainingsfahrt auf dem Rad absolvieren. Der Anstieg auf den Ballon d´Alsace auf 1.100 m brachte die Gewissheit, dass es noch nasser und kälter auf dem Berg sein würde. Die Abfahrt war zu unserer Beruhigung nicht so gefährlich wie befürchtet. Einigermaßen zufrieden konnten wir das Training beenden.

Abends erfuhren wir auf der kombinierten Welcome an Pasta-Party, die übrigens sehr lieblos organisiert und äußerst sparsam war, dass das Schwimmen ausfällt, da die Wassertemperaturen unter 14 Grad zu unsicher sei. Wir gingen vorzeitig und fanden bald eine schöne Pizzeria in Belfort und hatten noch einen schönen Abend.

Freitagvormittag, das Wetter hatte sich leider wieder verschlechtert und von freundlich und kühl auf nasskalt gewechselt, starteten Dirk und ich noch einen Trainingslauf auf der Wettkampfstrecke. Entlang eines Sees überholte uns eine aufgeschreckte Rotte Wildschweine, die mit lautem Getöse durch das Unterholz brach. Zum Glück hatten sie, wie wir, keine Lust auf eine Konfrontation mit uns und wir konnten unseren Lauf fortsetzen.

Der Tag schloss mit Rad-Check-In und Wettkampfbesprechung mit den neusten Beschlüssen. Das neue Rennformat war ein Duathlon mit einem Auftaktlauf von 10 km, einen verkürzten Radfahrt von 87 km und einem Abschlusslauf von 20 km.

Der Samstagmorgen startete wie befürchtet regnerisch und kalt. Es wurde ab 8:00 Uhr in Wellen nach Altersklassen gruppiert gestartet. Ich startete in der AK M35 ca 8:35 Uhr Es ging von Anfang an richtig zur Sache. Gebummelt wurde auf jeden fall nicht. Ich lief nach meiner GARMIN 910 XT ein Tempo um die 3:35min/km was bisschen zu schnell war.

Der Laufkurs war hart und hatte zwei Steigungen!


Nach 36:54 Min lief ich in die Wechselzone T1 ein, um auf die Radstrecke zu wechseln. Hier musste ich mich bei den Aussentemperaturen warm anziehen. Ich habe ein Radtrikot und eine Regenjacke über den Laufdress gezogen, den Helm aufgesetzt und erst am Rad die Laufschuhe gegen die Radschuhe getauscht, um anschließend wieder in die Laufschuhe wechseln zu können. Dazu kamen noch Handschuhe.

Die Radfahrt war bei mir gleich nach der Wechselzone auch schon wieder beendet denn ich hatte mal wieder einen Platten Vorderreifen. Bei de schlechten Wetter und den ganzen Split auf der Strasse war das ja fast vorprogrammiert. Ich blieb ruhig und wechselte den vorderen Schlauch. Musste natürlich dabei auf passen das ich mir nicht noch einen kleinen Stein in das Vorderrad lege. Nach gefühlten 10 min ging es weiter. Die Radstrecke war nicht einfach und es gab Steigungen bis 12%. Bei Radkilometer 40 ging es richtig hinauf auf 1.100 m. Im Vorfeld entschied ich mich gegen die Supreme Laufräder mit Schlauchreifen weil ich bei der Trainingsabfahrt am Donnerstag bei Nässe nicht genug Bremsen konnte. Doch ich hatte ja auch die leichten Supreme Alu a3.0 Strong Clincher Felgen dabei die meiner Meinung nach mir eine besser Abfahrt ermöglichen. Und so war es auch bei Temperaturen um die 2 Grad Celsius mit Nebel war ich auf dem Berg angekommen und wollte nach meiner Zwangspause bisschen Zeit gut machen. Icjh fuhr mit ca 70 km/h beschlagener Bille und durchnässten Handschuhen den Berg herrunter. Bei dieser Abfahrt überholte ich alle vor mir fahrenden Carbonfelgen Fahrer die ganz schön Probleme hatten das Bike vernünftig um die Kurven zu bekommen. Doch meine Entscheidung mit der Alufelge hatte sich schon bewährt ich konnte auf den letzten Metern vor der Kurve vernüftig Bremsen und viele Triathleten überholen. Die letzten 25 km waren geprägt durch eine abenteuerliche Fahrt auf welligen Straßen und Wegen, die mit sehr vielen Winkeln, Rollsplitt und Nässe höchst gefährlich war.


Ich kam zum Glück unversehrt in die Wechselzone T2, um den finalen 20 km Lauf in Angriff zu nehmen. Das Profil war mir ja schon bekannt. Ich lief los und merkte das ich mit einen Tempo von 4:05min/km recht flott unterwegs war. Die kleinen Rampen versuchte ich lockerer hoch zu laufen. Die erste Runde konnte ich dann in 42min beenden, und es ging auf die letzte Runde. Doch plötzlich bekam ich bei Kilometer 13 einen harten hinteren Oberschenkel. Ich dachte so bei mir bloß nicht anhaltenund dehnen. Ich lief einfach weiter und nach 500m war es wieder besser. Nun musste ich nur noch den letzten Berg bei Kilometer 15 überstehen. Ich nahm ein bisschen Tempo heraus und lief ohne Probleme hinauf. Nun dachte ich „ab nach Hause“. Oben auf dem Hügel konnte ich wieder mein gewohntes Tempo Laufen. Das Ziel kam immer und ich war überglücklich es geschafft zu haben.

Im Ziel: Nach 5:11:53 Stunden (36:58 / 3:00:42 / 1:24:57 mit Wechselzeiten) war der 26. Platz in der AK35 (72 Finisher) beendete ich meine erste ITU Langdistanz WM als Duathlon. Ich bin mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden, weil mir so bisschen der Raddruck fehlte und der Plattfuss meinen Rhythmus gestört hat. Die Laufzeiten finde ich aber genial. Und das stimmt mich positiv für die Ironman Europameisterschaft in Frankfurt Main.